Technik
Der Aquarienfilter als Sauerstoffverbraucher – von Bedeutung oder unerheblich?
Im Filter eines Aquariums verbrauchen die Bakterien Sauerstoff. Ist diese Menge allerdings so groß, dass man als Aquarianer gegensteuern muss? Unser Autor Andreas Spreinat ist der Sache auf den Grund gegangen. | von Andreas Spreinat
Vor einiger Zeit besuchte ich ein aquaristisches Symposium in Leipzig, auf dem verschiedene interessante Vorträge gehalten wurden. Einer davon befasste sich mit dem Thema Aquarienfilterung. Der Referent berichtete sinngemäß, ein Aquarienfilter könne erhebliche Mengen an Sauerstoff (O2) verbrauchen, was der Aquarianer berücksichtigen solle, um eine ausreichende Sauerstoffversorgung der Aquarientiere gewährleisten zu können.
Selbst gebaute mobile Innenfilter für größere Aquarien
Mit Schaumstoffmatten bestückte Filter, die im Aquarium betrieben werden, sind nicht mehr wegzudenken. So mancher Alltagsgegenstand lässt sich mit ein paar simplen Handgriffen zum Eigenbau verwenden – Beispiele aus der Praxis. | von Andreas Spreinat
In Aquarienanlagen, die aus mehreren größeren Becken bestehen, erfolgt die Filterung des Wassers aus praktischen Gründen oftmals mithilfe von Innenfiltern. Gute Erfahrungen machte nicht nur der Verfasser dieser Zeilen mit aus wenigen Glasscheiben gefertigten und mit Silikonkautschuk eingeklebten 2- oder 3-Kammer-Innenfiltern. Als bevorzugtes Filtermaterial hat sich der in der Regel blau gefärbte Filterschaum (Filtermatte) mit unterschiedlichen Porenweiten weiträumig durchgesetzt. Manche Filterkonstruktionen sind als Hamburger Mattenfilter (HMF) bekannt geworden. Es gibt – so weit ich mich in meinem aquaristischen Bekanntenkreis umschaue – kaum noch einen größeren Aquarienfilter, der ohne diesen Schaumstoff betrieben würde.
Wer‘s genau wissen will: Filtergeschwindigkeit und Kontaktzeit
Aus den Ergebnissen des Artikels in DATZ 2/2021 lässt sich ableiten, dass die Fähigkeit eines Aquarienfilters, Bakterien zurückzuhalten, einen wichtigen Faktor für ein gesundes Milieu und damit das Wohlbefinden der Fische darstellt. Wie aber werden Bakterien im Filter zurückgehalten? | von Andreas Spreinat
Der Bakterienrückhalt in einem Filter dürfte, neben der Art des Filtermediums, sicherlich auch eine Funktion der Filtergeschwindigkeit sein. Letztere ist ein Maß für die Geschwindigkeit, mit der Wasser einen Filter durchströmt bzw. welche Strecke ein Wassermolekül in einer bestimmten Zeit in einem Filter zurücklegt (Weg pro Zeit, m/h). Diese Filtergeschwindigkeit gilt dann selbstverständlich auch für alle anderen mit dem Wasser transportierten gelösten Stoffe (z. B. Ammonium) und Partikel (wie Schwebstoffe und Bakterien).
Schlechte Idee: Barben und Armierungsgewebe
Zugegeben: Meist passiert nichts, wenn man mit diversen Materialien aus Plastik im Aquarium arbeitet. Ausnahmen gibt es aber, und die haben es in sich … | von Sebastian Wolf
Armierungsgewebe aus Glasfaser lässt sich hervorragend für den Transport von Garnelen verwenden, die hieran Halt finden, damit hatte ich gute Erfahrungen. Es ist unbedenklich, reißfest, kann wiederverwendet werden und bietet kein Verletzungsrisiko.
Algenfreie Aquarien …
… gibt es nicht! Algen gehören in der Aquaristik einfach dazu. Wer ganz genau hinsieht, wird sie in jedem Aquarium finden. Ein Problem werden sie nur, wenn ihr Wachstum den Betrachter oder die Aquarienpflanzen verärgert. | von Petra Fitz
Betrachtet man Aufnahmen aus den Lebensräumen unserer Aquarienpfleglinge, wird klar, dass das von uns angestrebte saubere und algenfreie Aquarium nicht den natürlichen Verhältnissen entspricht. In allen Habitaten sind der Boden von Ablagerungen bedeckt und die höheren Wasserpflanzen mehr oder weniger von Algen besetzt. Deshalb ist die Aussage etwas irreführend, dass Algen auftreten, wenn das „biologische Gleichgewicht“ im Aquarium gestört ist. Besser wäre es zu sagen, dass Algen in unangenehmen Mengen gedeihen, wenn die Nährstoffsituation sowie der pflanzliche und tierische Besatz es begünstigen. Dazu ist es wichtig herauszufinden, welche der vielen Algenarten in dem Aquarium leben.
Im aquaristischen „Alltag“ wird zwischen Grün-, Rot- und Kieselalgen unterschieden (wissenschaftlich korrekt ist die Algensystematik in DATZ 2 und 3/2015 dargestellt). Cyanobakterien (früher „Blaualgen“ genannt) kommen dann noch hinzu.
Die Grünalgen sind in ihre Struktur sehr vielseitig und – nomen est omen – von grüner Farbe. Aufgrund ihres Erscheinungsbilds werden sie umgangssprachlich als „Punkt“-, „Fusel“-, „Pelz“- oder „Fadenalgen“ bezeichnet.
In der Einlaufphase von Aquarien tritt häufig die „grüne Scheibenpest“ auf, sehr schnell wachsende Grünalgen, die sich einfach von der Oberfläche entfernen lassen. Und wenn das Aquarienwasser plötzlich frisch grün aussieht, verursachen schwebende Grünalgen eine sogenannte Algenblüte. Eine Grünalge mögen fast alle Aquarianer gern: den Algen- oder Moosball (Aegagropila linnaei).