Leserbriefe
Rückmeldungen zur jeweiligen DATZ-Ausgabe
Betrifft: Füttern in Gesellschaftsbecken (DATZ 2/2023)
Sehr geehrter Herr Bauer,
ich möchte auf diesem Weg auf Ihren Brief mit dem Feedback zur vorherigen Ausgabe antworten, da Ihre Frage und Ihr Hinweis auch für manche Leser interessant sein dürften. Den auf S. 32 abgebildeten Schwertträger hatte Aquarium Glaser im Angebot, geführt als X. hellerii „Yucatan 2“ (mit dem bekannten „Yucatan-Hellerii“ hat dieser nichts zu tun). Zudem danke ich für den Hinweis, dass der auf S. 38 abgebildete Zahnkarpfen nicht mehr Aphanius, sondern Esmaeilius vladykovi heißt. Im Eifer des Schreibens langer Beiträge vergisst man manchmal solche Neuerungen. Die DATZ-Leser sind ja aufmerksam, sodass sich derartige Schnitzer noch nachträglich korrigieren lassen.
Mit freundlichen Grüßen,
Sebastian Wolf
Betrifft: Der Zauberer von Öz (DATZ 2/2023)
Sehr geehrter Herr Wolf, kommen Sie doch bitte aus Ihrem aquaristischen Elfenbeinturm auf den Boden der Normalverbraucher. Es gibt nicht nur solche Aquarianer, die alle L-Welse im Schlaf aufzählen können und die sämtliche Umbenennungen des Ramirezi in der Nomenklatur kennen, sondern auch jede Menge, für die alle Welse „Scheibenputzer“ und der Rest „Fische“ sind. Schauen Sie doch einfach mal schnell in die Kleinanzeigen von eBay. Wie viele „schöne“ Aquarien werden dort angeboten! Glaskästen, dreiviertel gefüllt mit Plastikschrott-Deko und blauem Sand, keine Pflanze und ein zusammengewürfelter Rest-Fischbestand. 100 €, an Selbstabholer.
Ein Gartencenter in Leverkusen löst seine Aquarienfischabteilung auf. Am Eingang steht ein Schild: „50 % auf alle Zierfische“. Wirbeltiere zum Schleuderpreis. Wie war das mit dem ZZF? Die Anlage war fast leer. Nur ein Pärchen Weißpunkt-Flösselhechte waren sie noch nicht losgeworden. Wie gut, dass es Wikipedia auch mobil gibt. Das bewahrt vor Spontankäufen. Es wäre schön, wenn Sie in Ihrem Netzwerk der befähigten Aquarianer jemanden finden, der diese Fische in Not aufnimmt, bevor sie seebestattet werden.
Viele Grüße,
Anette Wäger (Abonnentin von Aquarienmagazin und DATZ seit den 1980er-Jahren, Aquarianerin seit 1975)
Sehr geehrte Frau Wäger,
Sie gestatten uns hoffentlich die Unkenntlichmachung des erwähnten Verkäufers, der in Ihrer Mail mit Anschrift genannt wurde. Leider kann ich nicht bei der Vermittlung von Flösselhechten in NRW behilflich sein, so gern ich dies auch tun würde. Bitte sehen Sie mir das nach. Sicherlich gibt es falsch gehaltene Fische und generell Arten, die für viele Aquarianerinnen und Aquarianer nicht geeignet sind. Viel zu günstig verfügbare Exemplare, mangelhafte Aufklärung (trotz Wikipedia) sowie das teilweise Fehlen freiwilliger Selbstbeschränkung im Handel (hinsichtlich so manch größer werdender Art) – all dies sind Gründe, die Tierrechtlern in die Hände spielen. Und sie werden schlechtestenfalls dazu führen, dass man die Aquaristik in halbwegs absehbarer Zeit ähnlich kaputtverordnet haben wird wie die Terraristik. Im besten Fall jedoch wird das nicht erfolgen, und die verantwortungsvolle, fachkundige Tierhaltung bleibt uns erhalten.
Mit freundlichen Grüßen,
Sebastian Wolf
Betrifft: Energiesparen im Aquarium
Hallo Herr Wolf,
mit großen Interesse las ich das Editorial der Ausgabe 2/2023, in dem Sie sich Gedanken über den Energieverbrauch von Aquarien und die angesichts der hohen Strompreise zunehmende Kostspieligkeit unseres Hobbys machen. Zufällig handelt es sich nämlich um ein Thema, das auch mich umtreibt, vor allem, seitdem unser Versorger zum 01.01.2023 die Strompreise von 23 auf satte 41 Cent erhöhte.
Unsere Aquarienlandschaft besteht aus: einem 190-l-Becken im Wohnzimmer, einem mit 350 l im Kellerbüro, einem weiteren mit 60 l im Flur sowie aktuell zwei Aufzuchtbecken für junge Corydoras à 20 und 40 l. Alle Becken sind mit LED-Beleuchtung ausgestattet und werden mit sparsamen Innenfiltern betrieben. Besatz sind jeweils südamerikanische Salmler und Panzerwelse.
Zunehmend hatte ich die Becken als Treiber für unseren recht hohen Sromverbrauch im Visier, doch wie viel sie tatsächlich verpulverten, verblüffte mich. Der Einsatz eines Messgeräts ergab, dass z. B. das 350-l-Becken im Kellerbüro (das zwar mit einem Heizkörper ausgestattet, aber typisch für Bausubstanz der 70er-Jahre nur schlecht isoliert ist und vor allem in der Nacht merklich kühler wird) 1,6 kWh pro 24 h verbrauchte! Die Stromkosten bei dem nun geltenden Preis betragen damit über 230 Euro pro Jahr, und das für ein einziges (wenn auch größeres) Becken! Vor allem der im Abstand von wenigen Minuten anlaufende 300-Watt-Heizer schraubte den Verbrauch gewaltig in die Höhe, dann gingen satte 370 W durch die Leitung.
Ich hatte noch XPS-Dämmplatten übrig – mithilfe von Klebeband und Holzlatten befestigte ich diese an der Rückwand und den beiden Seitenwänden und legte eine weitere oben auf die Abdeckung. Ergebnis: Das Becken ist immer noch sehr gut einsehbar, der Verbrauch fiel aber auf nur noch 1–1,1 kWh pro 24 Stunden, also um mehr als ein Drittel! Vor allem tagsüber bei eingeschalteter Beleuchtung läuft die Heizung nur noch selten, offenbar reicht die Wärme der LED, um die gewünschte Temperatur im Großen und Ganzen zu halten. Testweise deckte ich für die Nacht auch noch die Frontwand ab, da war die Ersparnis noch größer, aber irgendwann überwog dann doch die Faulheit und meistens bleibt die Front offen ...
Die Aufzuchtbecken der Welse isolierte ich sogar vollständig: Sie stehen auf einer XPS-Platte, sind von allen Seiten, auch oben, in Dämmstoff gehüllt, allerdings ließ ich Seitenschlitze offen, damit etwas Luft zirkuliert. Die Platten sind nur aufgestellt, sodass sie jederzeit abgenommen werden können, um die Tiere zu beobachten. Der Stromverbrauch reduzierte sich tagsüber fast nur noch auf Filter und LED, die Heizung springt äußerst selten an, so gut ist die isolierende Wirkung. Gepaart mit einer im selben Zeitraum aufgehängten Fotovoltaik-Anlage (Balkon) und dem Einsatz von 80 % Regenwasser beim Wasserwechsel (außer in Hochsommer) betragen die Betriebskosten der nun isolierten Becken weniger als ein Drittel dessen, was früher angefallen war, und sind somit absolut tragbar.
Vielleicht wäre es ein Denkanstoß für so manchen Aquarienliebhaber, alle nicht zur Betrachtung genutzten Scheiben ihrer Aquarien ebenso zu isolieren? Viele Becken stehen an einer kalten Außenwand – während jeder moderne Heizkörper zwischen sich und der Wand eine Styroporplatte als Isolierung hat, heizen unsere Aquarien diese Wände sinnlos mit. Mit nur wenig Aufwand gebaute Isolierungen könnten zumindest in der kalten Jahreszeit nennenswerte Ersparnis bringen. Ebenso sollten sich vielleicht die Aquarienhersteller fragen, ob es in der heutigen Zeit noch angemessen ist, voll verglaste Becken mit dünner Abdeckung zu liefern, die Wärmenergie einfach so in den Raum pusten. Ob es nicht möglich wäre, wenigstens die Rückwand aus einem besser isolierenden Material zu gestalten – oder zu den Aquarien designmäßig auf die Becken abgestimmte Dämmpakete zu liefern, die hinten und seitlich aufgehängt sowie auf das Becken gelegt werden können? Gerade bei Becken mit höherer Temperatur oder in kühleren Räumen könnte man so einfach und kostengünstig eine beträchtliche Ersparnis erhalten.
Zugegeben, langfristige Erfahrungen gerade mit Schimmel auf den Isolierplatten habe ich noch nicht, sie sind erst seit wenigen Monaten verbaut. Bisher hatte ich allerdings keinerlei Probleme. Ich drehe die Abdeckplatten alle paar Tage einmal herum, sodass die bisher dem Becken zugewandte Seite nun nach außen zeigt und damit trocknen kann. Außerdem lasse ich beim Füttern für ein paar Minuten die Klappen offen, damit die feuchte Luft entweichen kann. Ob das auf Dauer reicht, werde ich sehen.
Mit freundlichem Gruß,
Daniel Ludwig
Perlen für die Schmerlen
Endlich habe ich meinen Traum verwirklicht: In ein frei gewordenes 640-l-Becken zogen vier jugendliche Pfauenaugenbuntbarsche (Astronotus ocellatus) ein. Dass das übliche Flockenfutter für die ca. 15 cm großen Tiere nicht infrage kam, war mir klar. So besorgte ich in der Zoohandlung „Tetra Cichlid Granules“. Beim Öffnen der Dose war ich dann doch über die geringe Korngröße dieses Futters überrascht. Wieder ging es in die Zoohandlung und ich besorgte „Tetra Cichlid Sticks“, die erheblich besser in das Beuteschema der Astronotus passten.
Was tun mit der angebrochenen Dose Cichlid Granules? Da ich zudem über ein größeres Gesellschaftsbecken verfüge, in dem sich neben einigen südamerikanischen Buntbarschen, Welsen und Salmlern auch Prachtschmerlen (Chromobotia macracanthus) zur Schneckenbekämpfung befinden, startete ich dort einen Fütterungsversuch. Für das in diesem Becken befindliche Fischkaliber waren die Granules goldrichtig. Die Südamerikaner stürzten sich begeistert auf dieses Futter. Und es lockte auch die sonst fast nie sichtbaren Prachtschmerlen aus ihrem Versteck.
Inzwischen haben sie sich geradezu in dieses Futter verliebt. So brauchen die ersten Granules nur im Aquarium zu sein, und die fünf Prachtschmerlen kommen aus ihren Verstecken, um sich auf das Futter zu stürzen. Vielleicht sollte Tetra dieses Produkt (auch) unter dem Namen „Schmerlen-Perlen“ auf den Markt bringen … Die Prachtschmerlen in den Aquarien dieser Welt würden sich sicher freuen!
Oliver Schirk
Betrifft: Leserbrief „Pterophyllum altum – der Hohe Segelflosser“ (DATZ 1/2021)
Zum Leserbrief über Altum-Skalare, den wir keinem in jüngerer Zeit erschienenen Artikel zuordnen konnten, erreichte uns ein Hinweis von Herr Volker Diekmann, der freundlicherweise etwas nachforschte: Der zitierte Beitrag von Herr Schmidt-Focke über diese majestätischen Fische erschien vor 48 Jahren, im Aquarien Magazin 02/73 („Wiederentdeckt: Der Hohe Segelflosser: Neuimporte von Pterophyllum altum“).
Wir danken Herr Diekmann für die Info, so weit zurückliegend hatten wir nämlich nicht gesucht …
Redaktion