Pflanzen
Effektive Methode oder Tropfen auf den heißen Stein? Nitratentfernung mithilfe der Wasserlinse
Wenn es um die Belastung des Aquarienwassers mit Nitrat geht, fehlt in kaum einem Artikel oder Buch der Hinweis, dass Wasserpflanzen Nitrat aufnehmen und auf diesem Wege zu einer Reduzierung der Nitratkonzentration führen. Nur: Wie effektiv geschieht das? | von Andreas Spreinat
Die Feststellung, dass Pflanzen dem Wasser Nährstoffe wie Nitrat entziehen, ist dem Grunde nach nicht anzuzweifeln. Der im Nitrat-Ion (NO3-) enthaltene Stickstoff (N) ist für alle Organismen ein lebenswichtiger Baustoff, und insbesondere Proteine (Eiweiße) und die Erbsubstanz (DNS) enthalten wesentliche Mengen davon. Die Frage ist jedoch, in welchem Maß Pflanzen im Zuge ihres Wachstums Nitrat aufnehmen bzw. ob sich durch reichliches Pflanzenwachstum die Nitratkonzentration wirklich nennenswert senken lässt.
Ins Aquarienwasser gelangt der Stickstoff über die Fütterung. Es lässt sich offenbar nicht vermeiden, dass ein Teil des Stickstoffs von den Fischen wieder ausgeschieden wird. Dies erfolgt in Form von Ammoniak (NH3), das in der wässrigen Umgebung und in Abhängigkeit vom pH-Wert unmittelbar in Ammonium (NH4+) umgewandelt (hydratisiert) wird.
Woher kommen eigentlich unsere Aquarienpflanzen? Ein Besuch im Aquatic Plant Centre
Unser Autor hat sich in Thailand umgesehen, wo die Pflanzenproduktion boomt. Einblicke in ein hoch professionalisiertes Geschäft. | von Manuel Sacha
Aufgrund der riesigen Nachfrage ist die Wasserpflanzen-„Industrie“ stark gewachsen. Einer der Gründe dafür ist die Vorliebe vieler Aquarianer für Aquascaping. Die Kunst, Wasserpflanzen mit Erde, Sand, Holz und Felsen zu kombinieren, um eine Unterwasserlandschaft zu schaffen, benötigt eine Vielfalt an Grün. Wasserpflanzen sind das wichtigste Utensil des Aquascapers, Fische dienen hier eher als Farbklecks.
Die Kolumbianische Seekanne, eine Pflanze mit ungewöhnlicher Vermehrung
Nymphoides flaccida ist eine neue Aquarienpflanze aus Kolumbien. Im Aquarium sind die auffälligen, hellgrünen Rosetten ein ungewöhnlicher Blickfang. Unsere Autorin stellt die Kolumbianische Seekanne erstmals aquaristisch vor und berichtet über ihre umfangreichen Bemühungen um die Vermehrung. | von Christel Kasselmann
Die Gattung Nymphoides umfasst etwa 40 Arten und ist weltweit verbreitet. In der Aquaristik werden einige Seekannen, wie ihre Vertreter auf Deutsch heißen, als Schwimmblattpflanzen immer wieder mal vorübergehend verwendet. Durchgesetzt hat sich die als Nymphoides sp. „Flipper“ oder „Taiwan“ eingeführte Seekanne, die zu N. cristata gehört und bei der es sich um eine natürliche Hybride oder einen genetisch fixierten, vegetativen Klon aus Taiwan handeln dürfte (Kasselmann 2019). Diese Pflanze entwickelt mit zunehmendem Alter jedoch meistens unerwünschte, sehr lange Blattstiele. Dagegen bleiben die Blätter der Kolumbianischen Seekanne im Aquarium kurz gestielt und ihre lockere Rosette erreicht nur eine Höhe bis etwa 20 cm.
Emerse Kulturen von Aquarienpflanzen auf der Fensterbank und im unbeheizten Gewächshaus
Das Grün darf an die frische Luft: ein Praxisbericht über die Herangehensweise bei der Pflanzenkultur unter natürlichem Licht und dem Einfluss von Temperaturschwankungen | von Jochen Degrell
Ein Artikel über die emerse Haltung von Echinodoren im Gewächshaus (Mees 2012) inspirierte mich, diverse Pflanzen (Echinodorus, Sagittaria und Cryptocoryne) aus dem Aquarium auf die Fensterbank und ins Gewächshaus zu setzen. Von den gewonnenen Erfahrungen soll hier berichtet werden.
Echinodorus trialatus – eine anspruchsvolle Schwertpflanze für die Aquaristik
Während einer botanischen Studienreise nach Kolumbien wurden zwei natürliche Standorte von Echinodorus trialatus untersucht. In der Aquaristik war die Art bisher unbekannt, denn ihre natürliche Fortpflanzung gelingt nur durch Samen. Unsere Autorin berichtet erstmals über Ökologie, Kultur und produktive Vermehrung der neuen Schwertpflanze. | von Christel Kasselmann
Die Gattung Echinodorus umfasst nur wenige Arten und Naturhybriden, dennoch ist ihre wissenschaftliche Bearbeitung schwierig. Auch nach der Revision der Gattung durch Lehtonen (u. a. 2016) sind noch viele Fragen offen. Die Nomenklatur von E. trialatus ist jedoch eindeutig. Die Art wurde 1955 durch den nordamerikanischen Botaniker N. C. Fassett beschrieben und besitzt keine Synonyme. Von anderen Spezies der Gattung lässt sie sich gut unterscheiden. Bestimmungsmerkmale sind die dreikantig geflügelte und lang herablaufende Basis der Blattspreite mit der langen Blattspitze, die fehlenden durchscheinenden Zeichnungen (Milchsafträume), der dreikantig geflügelte Blütenstängel, die kleinen Blüten mit 11–14 Staubblättern, die fehlenden Adventivpflanzen am Blütenstand sowie Form und Größe der Nüsschen.