Süsswasser
Geheimnisvolle Buntbarsche aus Madagaskar (IV): Paretroplus
Die artenreichste Cichliden-Gattung der Insel enthält einige schön gefärbte Versteck- und Offenbrüter. | von Uwe Werner
Auf Madagaskar leben neben den in den ersten Teilen dieser Artikelreihe vorgestellten Gattungen auch Buntbarsche der Unterfamilie Etroplinae, deren Name sich von der zuerst beschriebenen Gattung Etroplus herleitet. Er besteht aus den griechischen Worten etron (Bauch) und hoplon (Waffe) und bezieht sich auf die stacheligen Ventral- und Analflossen, die den Bauch schützen. Die zugehörigen Gattungen Etroplus und Pseudetroplus kommen übrigens im südlichen Indien und zum Teil auch auf Sri Lanka vor, wo sie nicht nur küstennahe Süßgewässer besiedeln, sondern auch in Brackwasserbereichen leben und mitunter sogar ins Meer vordringen. Ihnen ähnelt die „mit den Etroplus verwandte“ (Gattungsname) Gattung Paretroplus Madagaskars, die von allen dort vorhandenen Gattungen die artenreichste ist. Sie wurde 1868 von Bleeker aufgestellt. Typusart ist P. damii.
Sommereindrücke im Winter: Teich- und Wasserläufer
Jeder kennt sie, die kleinen Wanzen auf der Oberfläche unserer Gewässer. Wer aber würde auf die Idee kommen, sie im Aquaterrarium zu beobachten? | von Botho Reize
Um Sommerstimmung zu erhalten, sammelte ich einige Teichläufer aus der Gattung Hydrometra (Familie Hydrometridae) im Spätsommer ein und setzte sie in den Wasserteil eines Aquaterrariums (mit den Maßen 60 x 30 x 30 cm; Wasservolumen 54 l). Teichläufer werden in den Gewässern meistens übersehen, da sie sehr schmal und nur ca. einen Zentimeter lang sind. Im Gegensatz zu den „wilden“ Wasserläufern, die leicht auf sich aufmerksam machen, schreiten die Teichläufer und fallen deshalb kaum auf. Sie können aber auch schnell flüchten, schon die Kleinen sind dazu fähig.
Vembanad-See: Die Gefährdung von Fischen muss nicht sein!
Der kleine Bundesstaat Kerala im Südwesten Indiens ist ein Paradies für Aquarianer. Hier treffen Zivilisation und Natur hautnah aufeinander, es öffnen sich Einblicke in das Leben und Überleben bekannter Aquarienfische. Wissenschaftliche Feststellungen fordern Menschen in Indien und uns Aquarianer auf, mit der Natur verantwortungsvoll umzugehen. | von Rudolf Suttner
Mit einer Länge von 96 km erstreckt sich der See Vembanad landeinwärts vom Norden nach Süden Keralas entlang der Malabarküste. Der See deckt eine Fläche von 2.033 km² ab. Zehn Flüsse aus den Biodiversitäts-Hotspots der Westghats füllen ihn mit Wasser. Seit 2002 ist er eines von zwei Ramsar-Gebieten in Indien (siehe Kasten). Interessant ist das Zusammenleben von 1,6 Millionen Menschen, die um den See wohnen, mit der Natur und speziell mit den Fischen.
Neue Zwergbuntbarsche aus der Gattung Apistogramma
Viele Apistogramma-Arten sind noch unbeschrieben, darunter finden sich einige, die im Hobby schon verbreitet sind. | von Wolfgang Staeck
Insbesondere für Aquarianer mit wenig Platz waren die unter den Bezeichnungen Zwergbuntbarsche oder Zwergcichliden zusammengefassten Fischarten schon immer von besonderem Interesse, weil sie keine allzu großen Becken benötigen.
Geheimnisvolle Buntbarsche aus Madagaskar (III): Ptychochromoides
Auf Madagaskar gibt es traumhaft schöne Cichliden, darunter die Paratilapia, die Jean-Claude Nourissat, der frühere Präsident der französischen Cichliden-Gesellschaft, von dort mitbrachte. Er reiste mehrfach, meist in Gesellschaft von Hugues Gellereau und Patrick de Rham, nach Madagaskar, um endemische Buntbarsche zu suchen. | von Uwe Werner
Viele Buntbarscharten Madagaskars sind aufgrund von Überfischung, Gewässerverschmutzung und Faunenverfälschung arg unter Druck geraten und stehen ganz offensichtlich vor der Ausrottung. Jedenfalls berichtete Jean-Claude von unsäglichen Schwierigkeiten, endemische Buntbarsche zu finden, die noch vor 40 Jahren reichlich vorhanden waren: Nahezu überall sah er massenhaft Tilapien, während ihm Endemiten nur in geringer Stückzahl oder gar nicht ins Netz gingen. Besonders schwierig gestaltete sich die Suche nach den Ptychochromoides Kiener & Maugé, 1966 …