Meerwasser
Ganz schön hochnäsig – die Karibische Pfeilkrabbe
Mit ihren absurd langen Beinen und ihrem riesigen Kopfspieß auf dem skurrilen Dreieckskörper erinnert die Karibische Pfeilkrabbe an Monster aus Science-Fiction-Filmen – und begeistert uns noch dazu durch ihr außergewöhnliches Verhalten. | von Rolf Hebbinghaus
In DATZ 6/2023 stellte ich die zierliche Hohlkreuzgarnele (Thor amboinensis) vor, wobei ich auch allgemeiner auf die Vorzüge kleiner Meeresaquarien einging. Die Karibische Pfeilkrabbe (Stenorhynchus seticornis) ist ebenfalls ein durchaus geeigneter Kandidat für ein kleines und technisch wenig aufwendiges Becken. Zwar vermag sie – voll ausgewachsen – mit ihren spinnenfußartigen Beinen eine Kreisfläche von etwa 30 cm zu umspannen, wobei dann aber ihr eigentlicher Körper, ohne Rostrum, gerade mal 2,5 cm misst! Mit Rostrum gemessen (bei solchen Krabben die korrekte Methode) erreicht der Körper eine Länge von maximal 6 cm.
Die Pandan Bay: immer wieder gut für Überraschungen!
Beim Schnorcheln in Strandnähe trifft man bereits auf eine vielfältige Fauna, darunter Muränen, Kugelfische – und Wirbellose, die zunächst Rätsel aufgeben. | von Maren Gaulke
Seit langer Zeit verbringe ich viele Monate im Jahr in derselben Ecke der Insel Panay, auf den Zentralphilippinen. Je nach Wetterlage gehört Schnorcheln in den Flachwasserabschnitten der Pandan Bay zu meinen Lieblingsbeschäftigungen – bei starkem Wind bis Taifun ist es jedoch zu gefährlich, oft ist das flache Wasser extrem reich an Phytoplankton und damit recht undurchsichtig. Man sollte meinen, nach all dieser Zeit kenne ich jedes Korallenbruchstück und die dort vorkommenden Fische, Krebse, Mollusken, Blumentiere etc. auswendig. Tatsächlich aber warten immer wieder neue Überraschungen, es wird also niemals langweilig.
Ideal für ein Kleinaquarium: die Hohlkreuz-Garnele!
Meeresaquaristik lässt sich auch mit wenig Aufwand betreiben, und selbst ein kleines Seewasserbecken kann ziemlich spannend sein. Manche interessanten Meerestiere lassen sich aufgrund ihrer Aggressivität nur separat pflegen, andere – so der „Hauptdarsteller“ dieses Beitrags – sind wegen ihrer Zartheit in einem großen Gesellschaftsbecken selbst gefährdet und sind außerdem in einem kleinen Aquarium besser zu beobachten. | von Rolf Hebbinghaus
Betreiben Sie die Süßwasseraquaristik schon länger? Und haben Sie sich vielleicht schon mal gefragt, ob nicht auch – so nebenbei – ein kleines Seewasserbecken eine feine Sache wäre? Bekamen dann aber womöglich von einem Vereinskollegen oder von einem Zoofachhändler zu hören, es unter einer Größe von 300 oder 400 l lieber gar nicht erst zu versuchen? Vielleicht hat man Ihnen auch die vielen und angeblich in jedem Fall nötigen Gerätschaften aufgezählt: Eiweißabschäumer, Strömungspumpen, Filterbecken, UV-C-Entkeimer, Kalkreaktor, Spurenelementdosierer, Intensivbeleuchtung – und schon war Ihnen der Appetit auf Salziges vergangen! Als dann aber vor einigen Jahren die sogenannten Nanoaquarien in Mode kamen, wunderten Sie sich, dass nun auf einmal 30, 20 oder gar nur 10 l reichen sollten, um bestimmte Meerestiere erfolgreich halten zu können.
Haarsterne – kapriziöse Schönheiten
Ihre Geschichte ist alt, uralt: Haarsterne gibt es schon seit Millionen von Jahren im Meer. Ihre Verwandten, die Seelilien, gehören sogar zu den ältesten Meerestieren überhaupt. | von Werner Baumeister
Die Haarsterne stellen zusammen mit den Seelilien eine eigene Klasse (Crinoidea) der Stachelhäuter (Echinodermata). Körper und Arme sind aus Kalkelementen aufgebaut, die zueinander beweglich sind. Manche verwechseln sie daher mit den ähnlich gebauten Schlangensternen (Ophiuroidea), die ebenfalls zu den Stachelhäutern gehören.
Grandioser Unterwasser-Flieger: der Rotmeer-Doktorfisch!
Im Meer ist Acanthurus sohal eine imposante Erscheinung – der Bewegungsdrang ist allerdings derart ausgeprägt, dass nur sehr große Meerwasserbecken für eine Haltung angemessen sind. | von Rolf Hebbinghaus
Im Frühjahr 2010 überkam mich wieder einmal maritimes Fernweh. Das Gewässer sollte artenreich und nicht zu kalt sein, aber auch nicht zu weit entfernt liegen, da nur ein einwöchiger Aufenthalt infrage kam und weil die Sache „finanziell unauffällig“ bleiben sollte. Tauchurlaube sind allerdings selten billig, es sei denn, man versteht darunter nicht nur das Tauchen mit Pressluftgerät und dem ganzen Drum und Dran, sondern sehr wohl auch das Apnoetauchen: Genau das aber war geplant für die sieben Tage am Roten Meer. Die andere Bezeichnung für das Abtauchen mit nur einem Atemzug – Freitauchen – gefällt mir besonders, denn wer darin einigermaßen geübt ist und wer beides kennt – mit oder ohne den ganzen Gerätekram ...