Terraristik
Aktuelle Empfehlungen zur Terrarienbeleuchtung
Die artgerechte Pflege und die Vermehrung von Terrarientieren gelingen immer besser, auch dank einer an die Bedürfnisse von Reptilien und Amphibien angepassten speziellen Technik. Ein wesentlicher Aspekt bei der Reptilienhaltung ist die Beleuchtung des Terrariums. Unsere Autorin beschäftigt sich seit Langem mit diesem Thema und bietet eine umfassende Übersicht über die Auswahl der Leuchtmittel. | von Sarina Wunderlich
Reptilien unterscheiden sich in einem wesentlichen Punkt von Haustieren aus der Klasse der Säuger: Sie erzeugen keine eigene Wärme, und viele Arten benötigen die Sonne, um sich auf Aktivitäts- und Vorzugstemperatur zu bringen. Deshalb verbringen viele Reptilien in ihrem natürlichen Lebensraum mehr Zeit in der direkten Sonne als andere ...
Scolopendra alcyona – ein Hundertfüßer auf Tauchgang
Skolopender, die schwimmen? Dass dies bei der vorgestellten Art kein Zufall ist, schildert der Autor anhand eigener Freilandbeobachtungen. | von Masaya Aizawa
Ich muss zugeben: Auf diesen Wirbellosen stieß ich eher zufällig, mein Hauptinteresse gilt den Amphibien und Reptilien. Aus den anfänglichen Gerüchten über einen großen Hundertfüßer mit blauen Beinen, der die Bäche von Yanbaru (dem nördlichen Teil der Hauptinsel Okinawas) bewohne, machte ich mir wenig. Für mich waren diese Wirbellosen im Wesentlichen mit ihrer Giftigkeit assoziiert. Bei einer gemeinsamen Amphibien-Erkundungstour in Yanbaru im Februar 2019 fand dann ein Freund diesen Skolopender, der mich sogleich stark beeindruckte – zunächst wegen seiner Größe, aber besonders auch, als ich sah, dass er ein guter Schwimmer ist. Dies ist eine der auffälligsten Eigenschaften der Art.
Der Letzte seiner Art – Wirbellose und andere Tiere im verbleibenden Tieflandwald der Western Visayas
Tropische Wälder beherbergen eine immense Vielfalt an Wirbellosen. Die Philippinen sind diesbezüglich besonders reichhaltig ausgestattet, wie ein Streifzug über eine ihrer bemerkenswerten Inseln verdeutlicht. | von Christian J. Schwarz
Die Philippinen sind einer von 25 globalen Biodiversitäts-Hotspots (Myers et al. 2000). Diese Kennzeichnung ist gute und schlechte Nachricht zugleich. Einerseits ist der über 7.000 Inseln umfassende Archipel Heimat unzähliger nur hier vorkommender Pflanzen- und Tierarten, deren Erforschung erst in den letzten Jahren wirklich Fahrt aufnahm. Auf der anderen Seite sind die ursprünglichen natürlichen Lebensräume des Archipels im 20. Jahrhundert auf nur noch etwa 6 % der Landesfläche geschrumpft (Ong 2002), was den Philippinen die fragwürdige Ehre zuteilwerden ließ, unter den elf am kritischsten bedrohten globalen Hotspots (Brooks et al. 2002) als die acht-gefährdetste Waldökoregion der Erde zu rangieren (WWF 2001).
Krokodile in Menschenobhut Teil 2
Nach der Übersicht über die am weitesten in menschlicher Obhut verbreiteten Arten in Teil 1 geht der zweite Teil auf die Ansprüche an Haltung, Unterbringung, Fütterung und Nachzucht ein. | von Manuel Sacha
In den Bundesländern, die dies (noch) gestatten, ist die Haltung von Krokodilen oft meldepflichtig. So galt z. B. im Saarland früher die Polizeiverordnung über das Halten von gefährlichen wilden Tieren durch Privatpersonen vom 6. Juli 1988 (diese Verordnung wurde jedoch 2003 außer Kraft gesetzt, derzeit gibt es im Saarland keine Regelung zu Gefahrtieren).
Krokodile in Menschenobhut Teil 1
Das Verhältnis von Mensch zu Krokodil war seit jeher ein ambivalentes, nie ein gleichgültiges: Je nach Zeit und Ort wurden die Tiere entweder verehrt oder verachtet. Als faszinierende Beobachtungsobjekte sind Panzerechsen aber eher in jüngster Geschichte in Erscheinung getreten. | von Manuel Sacha
Im alten Ägypten war Crocodylus niloticus neben dem Flusspferd das am meisten gefürchtete Tier. Die Panzerechsen ernährten sich von den Fischen und Wildtieren, die am Nil reichlich vorhanden waren – und mit Aufkommen menschlicher Zivilisationen fielen ihnen auch Haustiere und Menschen zum Opfer, die sich in ihr Revier wagten (Ziegler 1980). Das Krokodil war eine ständige Gefahr für die Hirten, die ihre Herden durch die Flussarme und Kanäle führten. Dennoch scheint das Krokodil während der Pharaonenzeit nicht intensiv gejagt worden zu sein. Vielleicht, weil es weniger Schaden anrichtete als das Flusspferd, das die Felder verwüstete – besonders aber, weil Krokodile sakral waren. Wenn man gegen sie kämpfte wollte, dann mit magischen Formeln oder Beschwörungen.