Planktonfresser
Chaetobranchopsis australis Eigenmann & Ward, 1907 ist eine dieser plötzlich nervenaufreibenden Arten. Neben ihr ist nur C. orbicularis (Steindachner, 1875) in der Gattung beschrieben, beide sind planktivor, eine Besonderheit unter Süßwasserfischen. Während die ebenfalls planktonfressenden und ursprünglich von mir favorisierten Hypophthalmus spp. (Pimelodidae) nicht im Handel erhältlich sind und wahrscheinlich auch nur unter großen Umständen zu pflegen wären, gelangen beide Chaetobranchopsis-Arten selten, aber gelegentlich doch in den Verkauf. So entstand die Idee, es statt mit den Welsen einmal mit diesen Planktonfressern zu versuchen. 
Anstatt kleinere Fische und Insekten zu jagen, ernährt sich C. australis von Detritus und Plankton in der offenen Wassersäule. Eine Untersuchung von Mageninhalten ergab, dass Kleinkrebse gut 98,5 % der Nahrung ausmachen (Novakowski et al. 2016). Da die Studie sich über ein ganzes Jahr erstreckte, kann man trotz der lediglich 21 untersuchten Exemplare davon ausgehen, dass es sich um eine angemessene Darstellung der Ernährungsgewohnheiten handelt. Daraus schlussfolgernd sollte es möglich sein, Chaetobranchopsis spp. mit einer sehr gut laufenden Artemia-Produktion oder einer steten Daphnia-Versorgung zu pflegen. Dabei muss man aber bedenken, dass diese Fische 15 cm Totallänge erreichen, weswegen sie entsprechend viel Futter benötigen, und zwar rund um die Uhr, wie es für Planktonfresser typisch ist. 

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 6/2024