Wasserdicht
Schwarzerlenzäpfchen
Wer jedes Jahr viele Zäpfchen der Schwarzerle (Alnus glutinosa) zur Färbung seines Aquarienwassers oder zum Erzeugen eines „gewissen Schwarzwasser-Klimas“ benötigt, sollte sich vielleicht schon im Sommer Gedanken machen, woher er sie günstig bekommt. Bei Stückpreisen von zwölf Cent bis zu Kilopreisen von 144 Euro – und das sind jeweils die niedrigsten Preise, die ich finden konnte – ist es natürlich sinnvoll und lohnend, die Zäpfchen jetzt im Herbst selbst zu sammeln. Jedes Jahr im Juli oder August ziehe ich bei uns an die Flussufer und halte Ausschau nach Schwarzerlen. Dieses Jahr wird sehr gut, denn es hängen viele Zäpfchen an den Bäumen! Bei meinen Spaziergängen suche ich mir auch schon die Bäume aus, die ich im Herbst, bevor die großen Regen durchziehen, „abernten“ kann. Dabei ist mir nicht nur die Menge der hängenden Zapfen wichtig, sondern auch, dass sie einfach, ohne Leiter, zu erreichen sind. Nach dem Pflücken im Herbst trockne ich die Zäpfchen drei bis fünf Tage auf einer Folie. Denn selbst, wenn es nicht geregnet hat, haben die Früchte der Schwarzerlen immer etwas Restfeuchte, da sie ja meist an Flüssen oder in deren Nähe stehen. Trockene Erlenzäpfchen lassen sich bedenkenlos mehrere Jahre lagern und verwenden. Zum Schluss noch ein Hinweis. Bei Erlenzäpfchen gilt: Weniger ist mehr – egal, ob man sie zur Färbung des Wassers oder als Futter für Garnelen und andere Krebse oder für Harnischwelse benutzen möchte. Die Zäpfchen geben innerhalb kürzester Zeit große Mengen an Gerb- und Huminstoffen ab, die bei einer zu hohen Dosierung giftig wirken und im schlimmsten Fall den Tod der Fische verursachen können. „Schwarzwasser“ sollte immer in erster Linie aus Laub hergestellt werden. Erlenzäpfchen dienen nur zur Unterstützung und sind in Kleinstmengen zu verwenden (siehe auch den Beitrag „Schwarzwasser, selbst gebraut“ in DATZ 7/2013). Viel Spaß beim Sammeln und Erleben in der schönen, herbstlichen Natur! Mario Hamann
Eine einfache und praktische Aquarien-Abtrennung
Wer kennt nicht dieses Problem? Ganz plötzlich braucht man mehr Platz, weil sich irgendwelche Fische nicht vertragen oder auf einmal Jungfische da sind. Aber man kann kein weiteres Aquarium aufstellen oder hat gerade kein leeres Becken zur Hand. Also bleibt nichts anderes übrig, als ein vorhandenes Bassin zu unterteilen. Vor diesem Problem stand ich schon öfter und hatte nie eine zufriedenstellende Lösung. Das Einkleben einer Trennscheibe kam nicht in Betracht. Frank Selinger
Bitte pusten!
Mein Fischfreund Eckhard überrascht mich immer wieder mit Tricks aus „Aquarianers Mottenkiste“. Viele dieser Kniffe sind mir neu, ich bin ja erst seit den 1960er-Jahren aquaristisch aktiv. Eckhard ist ungefähr zehn Jahre älter als ich, diese Zeit fehlt mir eben. Neulich war ich in seinem Zuchtkeller, um mir bei dem versierten Welszüchter einige Harnischwelse abzuholen, Nachzuchten von L 162 (Panaqolus maccus) und L 134 (Peckoltia compta). Die Fischchen waren etwa drei Zentimeter lang. Der Nachwuchs wird in den Aufzuchtaquarien optimal gehalten. Zu den Besonderheiten gehört es, dass Welsfreak Eckhard fast jedem Jungwels seine eigene Höhle bietet. Reinhold Wawrzynski
Was tun, wenn die Temperatur im Aquarium steigt?
Nachdem der Sommer erst zu kalt und dann zu nass war, wird es nun (zu) heiß. Bei uns in Bayern messen wir bis zu 35 °C, da kommt man leicht ins Schwitzen! Wir schwitzen, um abzukühlen (Prinzip der Verdunstungskälte). Bei Fischen ist das nicht so einfach: Wird es in den Aquarienzimmern zu warm, steigt auch die Temperatur im Wasser – selbst bei abgeschaltetem Heizer – oft deutlich über die Raumwerte. Dadurch werden für manche Fische die Werte unangenehm hoch. Was tun? Von Petra Fitz
Hilfsmittel für Aquarienwasser-Allergiker
Seit Jahren pflege ich nicht nur meine Aquarien, sondern auch die von Service-Kunden. Durch die viele „Panscherei“ entwickelte sich eine lästige Sache: Ich reagiere allergisch auf Aquarienwasser! Ein bis zwei Stunden nach dem Kontakt bekomme ich an den Armen einen Ausschlag. Offenbar handelt es sich um eine Kontaktallergie, die sich in Quaddeln, Hautrötung mit einhergehendem Juckreiz äußert – fast wie nach Brennnesselberührung. Das Ganze hält ungefähr einen Tag an. Dabei reagiert meine Haut nicht überall gleich empfindlich. Die Symptome zeigen sich nur an der Unterseite meiner Unterarme, und auf Dauer wurde das Jucken lästig. Was also tun? Die Aquaristik aufgeben? Niemals! Zunächst versuchte ich es mit Haushaltshandschuhen als Schutz (nicht gepudert und aus Latex). Das Problem: Die waren erstens zu kurz, und zweitens hatte ich für feinere Arbeiten nicht das nötige Gefühl in den Händen. Ich erkundigte mich also, ob es Schutzcremes gibt, die unschädlich für die Beckeninsassen sind und das „Durchdringen“ des Aquarienwassers auf die Haut verhindern – leider ohne Erfolg. Dann kam ich auf die Idee mit den „Besamungshandschuhen“. Sie dienen dem Tierarzt als Schutz, wenn er künstliche Besamungen bei Pferden und Kühen durchführen muss. Ein weiterer positiver Aspekt des Schutzhandschuhs wurde mir beim Lesen des Artikels von Dirk Neumann über Fischtuberkulose (DATZ 12/2012) bewusst: Die Haut des Aquarianers wird nicht nur vor Kontaktallergenen geschützt, sondern auch vor Mykobakterien, den Erregern der Fischtuberkulose! Diese Bakterien können krankhafte und sehr schwierig zu behandelnde Hautveränderungen hervorrufen. Klaus Wlasenko belegte das in DATZ 1/2012 sehr anschaulich mit Bildern. Nicht zuletzt minimiert die Verwendung von Schutzhandschuhen bei der Pflege mehrerer Aquarien die Gefahr einer Übertragung dieser Krankheit von einem Aquarium in das nächste. Man muss lediglich jeden Handschuh bei „seinem“ Becken lassen. Verwendet man auch andere Pflegeutensilien konsequent nur an und in jeweils einem Bassin (Kescher, Schlauch, Pinzette …), sollte eigentlich nichts mehr schiefgehen. Petra Fitz