Wasserdicht
Gut Holz!
Wurzelwerk im Aquarium wirkt dekorativ und gibt der Unterwasserlandschaft ein natürliches Aussehen. Schon in den 1960er-Jahren wurde auf die gute Verwendbarkeit diverser Hölzer hingewiesen, etwa Weidenwurzeln, Geißblatt oder Efeuranken. Später bestimmten Moorkien-, Mangroven-, Savannen- und Steinholz das Sortiment im Handel. Heute gibt es viele exotische Holzarten und Wurzelformen, oft sind sie allerdings richtig teuer. Halter von Harnischwelsen, die ihren Tieren in großen Aquarien eine „biotopgerechte“ Einrichtung gönnen möchten, müssen tief in die Tasche greifen. Wer gleich mehrere Loricariiden- Becken betreibt, braucht viel Holz – und viel „Kohle“. Reinhold Wawrzynski
T-Shirt gegen Spiegelungen
Lichte ich in meinen Aquarien etwas ab, mache ich mit meiner einfachen Digitalkamera immer eine Menge Fotos. Da werden die Standorte variiert, die Winkel zur Scheibe verändert, einmal von oben, einmal schräg und das Ganze dann noch mit und ohne Blitz.
Dank Digitaltechnik kostet die Bilderflut ja (fast) nichts. Mit etwas Glück sind ein paar ganz passable Aufnahmen dabei. Mein Hauptproblem bei der Aquarienfotografie sind die Spiegelungen. Fotografiere ich mit Blitz, „zieren“ sie bei Frontalaufnahmen manchmal das gesamte Bild. Und ohne Blitz findet man auf manchem entstandenen Foto interessante Dinge, die sich nicht im, sondern vor dem Aquarium befinden. Auch Fenster oder benachbarte beleuchtete Aquarien spiegeln sich in der geknipsten Scheibe.
Wasserwechsel – alles Käse!
Im Lauf der Zeit finden die meisten Aquarianer selbst heraus, wann und wie oft sie diese Wechselaktion ausführen sollten. Hinweise in Büchern und im Internet sind heute ausführlich und hilfreich. Viele sind richtig, und man kann sich daran gut orientieren, einige sind aber auch unbrauchbar.
Mir bereitet der Element- Wechsel in mittleren und großen Becken keine Probleme, ich verfahre dabei nach der bekannten Methode: Wasser mit Schlauch ansaugen und laufen lassen, und zwar in eine tiefere „Etage“ wie Badewanne, Toilette oder Garten. Um zu verhindern, dass neugierige Aquarienbewohner mitbefördert werden, verwende ich eine Mulmglocke oder ein auf den Schlauch aufgestecktes Sieb oder Schaumstoffstück. Frisches Wasser wird wieder eingelassen und strömt über ein schwimmendes Brettchen, eine Styroporplatte oder Ähnliches.
Ancistrus sp. als „Nutztier“
Bekanntlich wurde Ancistrus sp. jahrzehntelang falsch als „Blauer Antennenwels“ (A. dolichopterus) bezeichnet. Dabei kann man sich fast die Augen ausgucken, um an den Tieren irgendetwas Blaues zu entdecken! Weitere Trivial- und Kosenamen, die mir für diesen Loricariiden schon unterkamen, sind „Brauner Ancistrus“, „Saugmaul“, „Knutschi“, „Putzerwels“, „Algen“- oder „Scheibenputzer“, einige weisen bereits auf die Nützlichkeit dieses Algenfressers hin. Insbesondere jugendliche Tiere – Exemplare bis etwa sechs Zentimeter Länge – erledigen diese Aufgabe wirklich sehr zuverlässig.
Stechmücken, des einen Freud, des anderen Leid …
Es gibt wenige Menschen, die sich freuen, wenn diese Plagegeister im Frühjahr auftauchen und uns bis in den Spätsommer nerven. Aber der Aquarianer denkt eben auch an seine Pfleglinge, und die freuen sich über nichts mehr als über schwarze Mückenlarven, die Larven der Stechmücke.
In Deutschland gibt es etwa 46 Arten von Stechmücken (Culicidae), Tendenz steigend (dank Klimaerwärmung). Als „Hausmücken“ werden im Wesentlichen zwei blutsaugende Vertreter dieser Gruppe bezeichnet: Culex pipiens und Culiseta annulata. Sie lassen sich gern in menschlichen Siedlungen nieder und vermehren sich dort auch. Dafür benötigen sie organisch belastete Gewässer, die nicht oder nur sehr wenig bewegt sind. Dort hinein legen die Imagines vom späten Frühjahr an ihre Eier. Die schlüpfenden Larven ernähren sich von organischem Material, das sie mit ihrem Mundapparat aus dem Wasser filtern.
Will man nicht lange nach Mückenlarven suchen, kann man solche „Gewässer“ auch selbst anlegen. Der Ansatz einer derartigen Lebendfutterkultur ist einfach: Ein Gefäß mit Wasser an einem halbschattigen Standort aufstellen, eine Handvoll Heu, Stroh oder Brennnesseln hinein, eventuell noch mit etwas Hühnermist oder ungewaschenen Eierschalen „verfeinern“ – fertig. Schon entsteht eine mehr oder weniger stinkende Jauche, die für die Mückenweibchen unwiderstehlich ist. Die ersten Gelege lassen nicht lange auf sich warten. Die Gelege der Stechmücke nennt man „Schiffchen“. Sie schwimmen an der Wasseroberfläche, sind etwa sechs Millimeter lang und enthalten 200 bis 300 Eier. Frisch geschlüpfte Larven sind etwa einen Millimeter lang und somit ideales Futter für Fischnachwuchs. Manchmal bringe ich sie in Aquarien mit Jungfischen ein. Die nach und nach schlüpfenden Larven dienen den Fischchen über Tage hinweg als Lebendfutter.
Natürlich sind solche „Häppchen“ für ausgewachsene Fische nicht sehr ergiebig. Lässt man die Schiffchen im Larvenansatz, wachsen die geschlüpften Larven sehr schnell heran. Mit einem Kescher lassen sich die Larven einfach „ernten“. Dazu stellt man ein Gefäß mit sauberem Wasser bereit , zieht das Netz knapp unterhalb der Oberfläche kreisend durch den Ansatz und entleert es in das Gefäß. Die Ausbeute ist beachtlich! Larven in allen Entwicklungsstufen sind zu finden, aber auch viele Schiffchen und Heureste. Die muss man absammeln und in den Ansatz zurückgeben. Zwei Zehn-Liter-Eimer – mein erster Ansatz – erwiesen sich nicht als ideal für die Larven-Produktion. Also startete ich einen zweiten Versuch mit einer 100-Liter- Zinkwanne. Ich stellte sie am selben Standort auf und gab eine kleine Menge Stroh mit Hühnermist auf den Boden. Darauf entleerte ich die alten Ansätze. Damit die Halme am Boden blieben, legte ich ein zugeschnittenes Putzgitter darüber und beschwerte es am Rand mit Steinen, damit bei meinen Kescherzügen nichts mehr aufwirbeln konnte. Um zu verhindern, dass Vögel in der Wanne ertrinken, legte ich nach dem Auffüllen noch einen Ast hinein. Der Ansatz entwickelte sich gut, und meine Fische freuten sich regelmäßig über hochwertiges Lebendfutter. Petra Fitz