Die Folgen der Domestizierung 
Im Aussehen ähneln die bei Wettkämpfen in Asien eingesetzten Kampffische durchaus den Wildtypen und weniger den Zuchtformen mit extrem intensiven und dauerhaft ausgeprägten Farben sowie vergrößerten Flossen. 
Wie echte Kämpfer selektiert und konditioniert werden und wie die Kämpfe ablaufen, beschreibt Linke (2003) sehr anschaulich. Wie dort geschildert, dauert ein Kampf um die zwei Stunden. Zum Vergleich: Von mir unter Beobachtung zusammengesetzte Wildform-Männchen ging in deutlich weniger Zeit die Puste aus – entweder, beide Tiere gaben auf (verloren das Interesse aneinander), oder eines nahm eine blassere Färbung an und versuchte, sofern möglich, sich den Blicken des anderen zu entziehen. Nur in ganz wenigen Fällen konnte ich anhaltende, intensive Kämpfe erleben, bei denen absehbar war, dass es ohne Trennung für den Schwächeren schlecht ausgegangen wäre – natürlich separierte ich in solchen Fällen die Tiere rechtzeitig. Der Schwächere bei solchen Kämpfen ist derjenige, der vom Gegner am Luftholen gehindert wird – Verletzungen tragen Sieger wie Unterlegener davon, bei guten Kämpfern betrifft dies laut Linke (2003) vornehmlich Kopf und Körper, bei weniger guten die Flossen. Auch bei meinen Wild-Bettas konnte ich bei Erhalt häufiger Flossenverletzungen als Schäden am Kopf feststellen.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 6/2023