von Werner Baumeister

Bei allen im und am Aquarium installierten Pumpen kommt es auf mehrere Faktoren an, ob sie sich bewähren. Dazu gehören ein geringer Stromverbrauch, leises Laufverhalten, hohe Förderleistung und praktische Installationsmöglichkeiten. Strömungspumpen müssen darüber hinaus möglichst ohne scharfen Strahl auskommen, sondern sollten die Strömung weit im Becken verteilen. Und unauffällig wäre schön. Im Gegensatz zu Süßwasseraquarien muss in Meerwasseraquarien immer eine mehr oder weniger starke Strömung herrschen.

Smart – in jeder Beziehung?
Mit der Zeit wurden die Pumpen nicht nur immer besser, sondern heute sogar smart! Zum Test stand die mittlere Variante der Smart-Reihe, die SmartDrift 7.1 zur Verfügung. Es gibt eine kleinere (3.1) und eine größere Variante (11.1). Im Zweifelsfall sollte man stets die größere Variante bevorzugen, sie verteilt das Wasser deutlich breiter und erzeugt dadurch eine insgesamt sanftere Strömung als vergleichbare Pumpen. Interessant ist die Konstruktion des Pumpenrads, die doch von anderen Strömungspumpen deutlich abweicht. Hier haben wir eher ein Flügelrad mit recht großen, durchsichtigen Propellerblättern. Das macht die großflächige und sanftere Strömung möglich.

Befestigung
Die Pumpe wird wie etliche andere mit einem Magnet an der Scheibe festgehalten. Stellt man die Neigung der Pumpe wie gewünscht ein, dreht sie gerne mal entgegen der Laufrichtung weg. Unterbinden lässt sich das, indem man den mitgelieferten Saugnapf knapp über der Pumpe fixiert. So kann sie wegen des Kabels nicht wegdrehen. Leider kann man die Pumpe nur ganz leicht nach unten stellen, was aus meiner Sicht zumindest für eine Pumpe im Becken nötig ist, um auch die bodennahe Region des Aquariums mit Strömung zu versorgen.

Smart und leise?
Ja, diesen Punkt erfüllt die SmartDrive sicher! Man hört sie im Dauerbetrieb kaum. Erstens, weil sie offenbar recht vibrationsarm arbeitet, zweitens, weil eventuell doch auftretende, nicht vermeidbare Vibrationen wohl von der Konstruktion aufgenommen und nicht an die Glasscheiben weitergegeben werden.
Auf den ersten Blick ist die Aufhängung des Impellers nicht wesentlich anders als bei anderen Pumpen. Anscheinend wurden jedoch polierte Keramiklager verwendet, die mögliche Vibrationen (durch Unwucht des Impellers) gering halten. Und wenn der Impeller selbst schön rund läuft, was hier der Fall ist, kommt es erst gar nicht dazu.  
Geht man in den Intervallbetrieb, hört man aber ein ganz leises „Singen“, wenn der Impeller die Drehzahl ändert. Auf Dauer kann das stören, vermeidbar sind minimale Geräusche bei Lastwechseln jedoch wohl nicht. Später fing die Pumpe manchmal an, leise zu klappern, auch im Konstantbetrieb. Plötzlich war das wieder weg. Ich vermute, dass solche Probleme mit der Zeit verschwinden, und kenne das auch von anderen Pumpen. Reinigt man sie, brauchen sie manchmal Tage, um wieder geräuschfrei oder wenigstens geräuscharm zu arbeiten. Den berühmten Stein der Weisen, also Pumpen, die immer völlig geräuschlos laufen, hat anscheinend noch keiner gefunden.

Zuerst etwas zäh – der Controller
An die Bedienung des Controllers muss man sich gewöhnen. Die Tasten nicht fest drücken, nur antippen, wie bei einem Touchscreen! Sonst kommt man ungewollt in alle möglichen unerwünschten Menüs. Bei versehentlich aktivierten Master- oder Slave-Anzeigen: Einfach kurz auf WiFi tippen, und schon verschwinden sie wieder. Die Anleitung geht leider nicht auf alle Features ein, die das Display beherrscht. Wenn man z. B. die beiden Pfeiltasten längere Zeit drückt, kann man die Displayhelligkeit verstellen: Mit der einen Pfeiltaste beim Symbol Sonne, mit der anderen beim Symbol Mond (eigentlich ist das unnötig).
Wer zwei SmartDrift-Pumpen hat, kann sie mit Master/Slave unterschiedlich einstellen und so abweichende Strömungsmuster erzeugen. Hier ist einiges möglich. Aber viel komfortabler geht das mit der App.

Die App
Wer das alles noch eleganter machen will, lädt sich gleich die App herunter, die AquaMedic für die Smart-Pumpen anbietet (www.aqua-medic.de). Sie funktioniert nur im 2,4-GHz-Netz. Wer einen modernen Router mit voreingestelltem 5G hat, muss evtl. vorübergehend auf 2,4 GHz he­runterschalten. Das war bei mir so und erfordert, dass man die eigene IP-Adresse öffnet, in den Menüs das Passende sucht und dort auf 2,4 GHZ umschaltet. Das klingt etwas umständlich, ging aber nach einigen Versuchen. Nun kann man die bereits heruntergeladene App aktivieren, auf das lokale Wifi-Netzwerk legen und dann den Menüpunkten folgen. Als Pumpe bitte Eco Drift #1 auswählen (Add Device), diese wird gleich gesteuert wie die Smart Drift-Pumpen. Achtung! Die Smart-Drift-Pumpen haben am Controller keinen Ein/Aus-Knopf wie in der App angegeben und werden im Smart-Configuration-Modus (dort anklicken) verbunden. Am Bedienteil jetzt auf das WLAN-Symbol klicken und nun sollte nach längerer Verbindungsphase das Menü erscheinen (bei mir waren ein paar Versuche nötig). Dieses Feature benötigt man aus meiner Sicht nicht wirklich, weil man das Wichtigste auch mit dem Controller machen kann. Lediglich eine Schaltuhr ist auf der App zusätzlich, falls man die Pumpe nur zeitweise betreiben will.

Wartung und Pflege
Ein großes Plus der Smart-Drift-Pumpen ist die leichte Zerlegbarkeit. Der Pumpenkorb vorne kann durch einen Dreh entfernt werden, dann muss man zum gründlichen Reinigen nur noch den Rotor herausziehen und z. B. mittels Zahnbürste säubern. Macht man das alle 3–4 Wochen, bilden sich die üblichen Kalkalgen nur zögerlich. Ich stoppe die Pumpe mit dem Controller (Feed), nehme sie am Kabel heraus und reinige sie direkt am Aquarium, was wenige Minuten dauert.

Fazit
Eine neue Pumpengeneration, die ihr Geld wert ist – leise, vielfältig einstellbar, schnell gereinigt und mit dem Controller komfortabel steuerbar. Ergänzend gibt es die App. Die Möglichkeit, den Pumpenstrahl stärker nach unten richten zu können, würde sie noch universeller machen.